Italienische Forscher haben untersucht, wie erfolgreich Frauen an der Spitze von Teams sind. Die Ergebnisse dieser Studie wurden vom Bonner Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit veröffentlicht.
Es stellte sich heraus, dass Teams mit weiblichen Führungskräften tendenziell eine höhere Leistung erzielten als Teams mit ausschließlich männlichen Führungskräften. Frauen in Führungspositionen förderten eine kooperative und kommunikative Führungskultur, die zu einer effektiveren Zusammenarbeit im Team führte.
In einem weiteren Laborexperiments der Ökonomen Jana Cahliková, Lubomír Cingl und Ian Levely, wurde ein interessantes Experiment durchgeführt, um herauszufinden, wie Frauen und Männer auf Stress und Wettbewerb reagieren. Dafür haben sie 190 Studierende, jeweils 95 Männer und 95 Frauen, einbezogen.
Um den Stressfaktor zu erhöhen, wurden den Teilnehmenden finanzielle Anreize gegeben, bei denen sie entweder Gewinne erzielen oder Verluste hinnehmen konnten. Das schaffte einen Wettbewerbscharakter und setzte die Teilnehmenden unter Druck, gute Entscheidungen zu treffen.
Dabei wirkte sich vorallem die Kombination von starkem Stress und Wettbewerb negativ auf die Leistung von Frauen aus. Stress minderte die Leistungsfähigkeit nicht generell.
Die 2 Experimente im Zusammenhang
Das Ganze ergibt einen interessanten Zusammenhang. Es scheint, dass Frauen in Führungspositionen das Potenzial haben, Teams zu stärken und zu besseren Leistungen zu führen. Sie schaffen eine Umgebung, in der Kooperation und Kommunikation gefördert werden.
Gleichzeitig müssen wir jedoch beachten, dass Frauen auch unterschiedlich auf Stress und Wettbewerb reagieren können. Stark gestresste Frauen sind möglicherweise weniger bereit, an Wettbewerben teilzunehmen und ihre Leistung kann darunter leiden.
Diese Erkenntnisse sind für Unternehmen sehr relevant. Es zeigt uns, wie wichtig es ist, Frauen in Führungspositionen zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Gleichzeitig müssen wir ein Umfeld schaffen, in dem der Umgang mit Stress und Wettbewerb unterstützt wird, damit alle Teammitglieder ihr Bestes geben können.
Um das weibliche Erwerbspotenzial besser ausschöpfen zu können, ist es wichtig zu erforschen, welche Arbeitsformen und Lohnmechanismen für Frauen besonders attraktiv sind“
Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA)